Später bummeln wir am Kai entlang. Die rot, blau und bunt angepinselten Fischerboote sind liebevoll gepflegt und warten auf die nächste Ausfahrt. Eigentlich sehen sie eher wie kleine Schmuckstücke aus, aber die Netzhügel und das Geschirr am Bug verraten, dass sie doch noch zum Fischfang genutzt werden. Einige Fischer sind beim Sortieren der Netze, eine anstrengende, langwierige Arbeit.Aber sie haben keine Eile, gibt es doch zwischendurch immer ein kleines Schwätzchen zu halten und allerhand zu gucken. Vor allem wenn das Linienschiff Rhodos – Piräus anlegt und halb Symi auf den Beinen ist. Die dicke Fähre sprengt fast den Hafen, kaum zu glauben dass sie auf diesem kleinen Fleckchen manövrieren kann. Zum Glück pustet heute wenig Wind durch die Senke. Aber die griechischen Kapitäne sind perfekt und einiges gewohnt. Die beiden Heckleinen werden übergeworfen, die Ausstiegsklappe heruntergelassen und schon kann das Schauspiel beginnen: der Lebensmittelhändler holt das bestellte Gemüse ab, der Bauarbeiter schleppt seine Zementsäcke, ein Caterpillar holt Paletten von Getränken aus dem Bauch des Schiffes, ein paar junge Burschen mit kurzem Haarschnitt klettern in einen Militärjeep und Oma erwartet ihre Enkel... Rush-hour auf Symi. Kleinere Fähren kommen mit Tagesausflüglern von Rhodos herüber, aus den Tragflächenbooten und der Katamaranfähre strömen die Touristen aus aller Herren Länder. Symi lebt fast ausschließlich vom Tourismus. So ist das Angebot am Hafen recht vielfältig, gemütliche Cafes und Restaurants laden zum Verweilen ein und Souvenirgeschäfte preisen Gewürze, Honig, T-Shirts, Nippes, Badezubehör und was das Urlauberherz sonst noch höher schlagen lässt an.
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