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Deshalb fahren wir in die Inselhauptstadt Megalo Chorio und suchen im wahrsten Sinne des Wortes das kleine Museum. Ein Täfelchen zeigt die Richtung und die Entfernung an „150 Meter“. Wir gehen gezielt in die angezeigte Richtung und schauen alle nach rechts und links, aber als wir den Dorfausgang erreichen sind wir uns sicher: wir sind vorbeigelaufen. Also zurück und gut aufgepasst und noch besser, in alle Fenster geschaut und nach Elefantenknochen gesucht. Solch eine neugierige Truppe fällt natürlich auf und eine ältere Dame die gemütlich auf der Bank vor ihrem Haus sitzt fragt ob sie uns helfen kann, und das in einem gut verständlichen Englisch. Wir faseln von Museum, Elefanten und Höhle und sie sagt nur „Oh, please, come in“.

Elefantenmutter

Okay, wir verständigen uns schnell dass wir kurz ihrer Einladung folgen und später dann weitersuchen. Umso überraschter sind wir als wir plötzlich im Museum stehen, die Dame ist die Museumswärterin und ihr Häuschen das Museum, d.h. das Zimmer vor dem sie saß ist die Ausstellung. Wir hatten uns alles ein klein wenig größer vorgestellt denn als wir sieben durch die kleine Pforte eingetreten sind ist der Raum schon fast überfüllt.

Auf einer großen Tafel erfahren wir einiges über die erdgeschichtliche Entwicklung der Insel und wir können erkennen dass sie sich im Laufe der Jahrtausende mehrmals veränderte.

Elefantenbaby

Manchmal hört sich das Englisch der Dame ein wenig griechisch an und wir unterbrechen sie um uns darüber klar zu werden was sie meinte. So hängen wir wie gebannt an ihren Lippen: Die Elefanten kommen ursprünglich aus Afrika und durchstreiften während der Eiszeit fast alle Landmassen, nur nach Australien und in die Antarktis sind sie nicht gekommen. In den meisten Ländern starb er aus und in einigen Gegenden passte er sich im Laufe der Evolution an die unterschiedlichen Bedingungen an. In Indien wurde er ein wenig kleiner und seine Ohren schrumpften besonders. Auf einigen Inseln des Mittelmeeres entwickelte sich dann der mini, so wurden auf Kreta, Sardinien, Sizilien, Malta und Zypern Knochen von Zwergelefanten gefunden. Auf Tilos entdeckte man 1974 die jüngsten Knochen, nur dreieinhalbtausend Jahre alt.

Da man in der Höhle auch Keramiken aus der Jungsteinzeit fand haben die Dickhäuter hier noch viele Jahre gemeinsam mit den Menschen gelebt. Haben die Menschen etwa mit seinem Aussterben etwas zu tun? Oder war es eher der verkleinerte Lebensraum und das verringerte Nahrungsangebot der Insel? Wahrscheinlich werden wir es nie erfahren.Von seiner Größe können wir uns auf einer anderen Schautafel informieren, dort hat man einen 1,60 Meter großen Zwergelefanten und auch ein Elefantenbaby aufgemalt und davor die gefundenen Knochen aufgespießt, natürlich Replike, was uns aber weiterhin nicht stört, könnten wir sie doch nicht von den Originalen unterscheiden.
Mit Lächeln und vielen guten Wünschen verabschieden wir uns von der freundlichen Dame und bedanken uns ganz herzlich für ihre Erklärungen.

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