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Ute`s Inselseiten
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Ute`s Dorfseiten
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Um 1400, also 1800 Jahre später, bauten andere Mediziner neben der Platane ihre Burg, die Brüder des christlichen Ordens der Johanniter. Ob sie an den alten Mediziner dachten bezweifeln wir, hatte die Festung doch eher strategische Bedeutung für sie. Ihre dicken Mauern, ein breites graues Band das sich am Strand entlang zieht, sind uns schon von See aus aufgefallen und zog unsere Neugierde an.
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Der Reiseführer klärt uns darüber auf, dass sich die Johanniter im Mittelalter um die medizinische Versorgung der christlichen Pilger im heiligen Land kümmerten. Sie bauten in Jerusalem Krankenhäuser und gelobten Armut, Keuschheit und Gehorsam.
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Das Verhältnis zwischen Christen und Moslems verschlechterte sich dort leider durch die Invasionen der verschiedenen Kreuzritterheere die neben der Befreiung Jerusalems vor allem am Eigentum der Andersgläubigen interessiert waren. Das färbte wohl leider auch auf den Orden ab und die Johanniter wurden dann wie alle anderen Kreuzfahrer von den Moslems berechtigterweise aus dem Land gejagt. Nach einer kurzen Stippvisite auf Zypern wurde ihr neues Domizil die Inseln des Dodekanes.
Neben der Krankenpflege hatten sie nun auch gut sprudelnde Einnahmequellen entdeckt, den Handel und die Piraterie. So wurde für den Orden eine gesicherte Burg notwenig - die heute noch gut erhaltene Johanniterburg entstand.
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Direkt an der Platane beginnt die steinerne Brücke zu ihrem Eingangstor. Früher führte sie über einen Wassergraben, heute fließt unter ihr der Verkehr der palmengesäumten Uferpromenade durch. Wir hatten mit schönen Gebäuden im Inneren der Burg gerechnet, werden aber enttäuscht, diente die Burg doch nur Verteidigungs- und Rückzugszwecken. Dafür aber ist die Wehrmauer viele Meter dick und wir werden von den Korridoren, Treppen, Toren und Gängen des Mauerrings voll entschädigt. Ein Gewirr zum Verlaufen.
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Wir spazieren über den Wehrgang und lugen zwischen den Zinnen hindurch. Außen, zum offenen Meer hin, legt gerade die große Fähre von Athen an. Neben ihr passiert ein Segelboot die Einfahrt zum alten Hafen. Das Hafenbecken ist fast kreisrund und es sieht aus, als hätte eine große Hand die Schiffe nach Verwendungszweck geordnet: Direkt unter uns die privaten Segel- und Motoryachten, zur Hafenpromenade hin die Ausflugsschiffe und auf der gegenüberliegenden Seite die Fischerboote.
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Manchmal entdecken wir in den Mauern der Wehrburg schön behauene Marmorsteine die gar nicht zu den anderen passen wollen, z.B. der Fries direkt über dem Eingangstor. Aber klar, das leuchtet ein, die Johanniter haben sich die Arbeit an ihrer Burg mit schon behauenen antiken Steinen ein klein wenig erleichtert. Direkt auf der anderen Seite der Platane standen ja zu Hippokrates Zeiten verschiedene Tempel und die Agora.
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Die dicken Steine waren sowieso im Wege denn auf der antiken „City“ entstand nun die neue „Kreuzfahrer-City“, das Wohnviertel der Johanniter. Die dicken Säulen, Friese und behauenen Mauersteine der Tempel wurden weggeschleppt und in die Wehrmauer der Burg eingesetzt. Recycling würde man das heute nennen.
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